W. - Was von der Lüge bleibt

2020
documentary, 111 min.

W. - what remains of the lie
W. - ce qui reste du mensonge
W. - ciò che rimane della bugia

Ein Dokumentarfilm über eine Jahrhundertbiographie: die Täuschung des Bruno Wilkomirski, der ein gefeiertes Buch über seine Kindheit als KZ-Opfer schrieb und später entlarvt wurde. Wie diese Täuschung entstand, wie der Betroffene sie aus der Distanz von bald 20 Jahren reflektiert und was sie über unser Land und unsere Zeit aussagt.
Press Review

W. – was von der Lüge bleibt ist ein tiefgründiger und handwerklich grandioser Film, der sehr gutes Dokumentarmaterial verwendet und die Kindheitstraumata des kleinen Bruno durch die Zeichnungen von Thomas Ott eindrücklich illustriert. Aber er lässt das Publikum traurig und ratlos zuruück. Es gibt keine explizite Botschaft, aber er zeigt, wie zerbrechlich die Psyche von Kindern ist und wie bedeutsam eine unvoreingenommene und gründliche Recherche von wahren Fakten.
Der deutsche Regisseur Jo Baier äußerte sich begeistert über die Dokumentation:
„Dieser kluge und zutiefst berührende Film zwingt uns auf unaufdringliche Weise dazu, uns diesen Fragen nach Wahrheit und Wirklichkeit zu stellen, uns zum Nachdenken über eigene Urteile und Vorurteile anzuregen. Und das ist großartig. Ich kann es nicht anders sagen.“

Helga Fitzner, Kultura-extra, DE, 17.11.21 

„W. – Was von der Lüge bleibt“ ist eine dieser seltenen Dokumentarfilmpreziosen, die unter die Haut gehen und einen lange zum Nachdenken anregen.
Astrid Beyer, dokumentarfilminfo.de
Link zum ganzen Artikel: https://dokumentarfilm.info/index.php/dok-aktuelles/1187-w-was-von-der-luege-bleibt-filmkritik-und-interview.html

Was für ein Film. Es musste wohl ein Rolando Colla kommen, um den Fall Wilkomirski mit einem Meisterwerk endlich zu den Akten zu legen.
Peer Teuwsen, NZZ am Sonntag, 8.11.20

Ein Wahnsinnsfilm! Ich konnte den ganzen Abend an nichts anderes mehr denken.
Radio SRF, Kathrin Hönegger
 
Einer der klügsten Beiträge dieses Jahrgangs, mit Wendungen, die einem den Atem stocken lassen. Da müssen Sie hin!
Neue Zürcher Zeitung, Tobias Sedlmaier, 1.10.20

Nicht verpassen!
Züritipp, 12.11.20

Eine emotional starke, kluge und inspirierende Dokumentarfilm-Perle!
Arttv.ch 19.10.2020

Colla bringt unterschiedlichste Perspektiven zusammen und setzt sie schliesslich mit den äusserst fragilen Begegnungen mit Wilkomirski in einen Resonanzraum.
Der Film besticht durch die fein eingearbeiteten, poetischen Momente wie die surreal anmutenden Szenen in einem Thermalbad oder die animierten Illustrationen von Thomas Ott, die als Leitfaden durch den Film führen und in verschiedenen Kontexten neue Bedeutung erhalten. Der Film schlägt eine neue, humanistische Seite in der Geschichte Wilkomirkis auf, eine, die das Urbedürfnis nach Identität und Herkunft und somit auch nach menschlicher Verbundenheit erzählt.
Clea Wanner, BAZ Programmzeitung

Colla ist dem Portraitierten nah gekommen. Fundiert gemacht, bestens recherchiert und gestaltet mit ausdrucksstarken Bildern von Thomas Ott, die animiert wurden. So fügt sich alles zu einer spannenden Dokumentation über eine tragische Figur, die vom angeblichen Opfer zum Täter wurde. 
Urs Hangartner, Kulturtipp
 
Eine sorgsam aufbereitete, ausgewogene und eindrucksvolle Dokumentation. Ja, «Bruchstücke» war Betrug, aber rechtfertigt das die harten, zuweilen unversöhnlichen Urteile über den Autor? Lohnt es sich nicht herauszufinden, was ihn dazu trieb und: Kann auch eine Fälschung Wahrheit enthalten? Kann sie Erkenntnis vermitteln? 
Hey, Annabelle

Ein brillanter, faszinierender und geheimnisvoller Recherchierfilm, der in viele Richtungen zum Denken anregt: Wie glaubwürdig sind Informationen? Was bedeutet Wahrheit? 
der-andere-film.ch (19.10.2020)

Der Protagonist, der sich langsam der Zueignung durch das Publikum öffnet, hat eigentlich keine Identität. Oder wenn er eine hat, dann ist sie bewohnt von Dämonen, gefesselt durch die dunkle, zerstörerische Kraft des Unbewussten, zerteilt in fast unerklärbare Realitäten.
Der meisterhafte Film geht in die Tiefe, hinab in die tiefsten Seelenabgründe.
Jan Strobel, Zürcher Tagblatt, 10.11.20

Üblicherweise legen Dokumentationen den Fokus darauf, komplexe Vorgänge zu reduzieren, damit es uns Zuschauern leichter fällt, die Welt zu verstehen. Bei «W.» verhält es sich genau andersherum: Je tiefer wir in diese Geschichte eintauchen, desto mehr spüren wir, wie wenig wir wissen und wieviel es noch zu erfahren gäbe. Colla tut es Ibsens Peer Gynt gleich: Er legt beim Häuten der Zwiebel nach und nach die einzelnen Schichten frei. Mit jeder weiteren wird schmerzhaft bewusst, dass auch die ganze Wahrheit keinen Kern kennt.
Tobias Sedlmaier, NZZ Feuilleton, 12.11.20

Die Geschichte des Bruno Dössekker ist berührend und empörend zugleich. Colla spricht in seinem Film beide Gefühlsebenen an. Die Rückblenden in die Kindheit sind in grandiosen Bildern des Comiczeichners Thomas Ott wiedergegeben. 
Sibylle Elam PS, 13.11.2020 
 
Dieser einfühlsame Film ist besser als manch eine Therapie.
Martin Frischknecht, Spuren.ch, 12.11.20
 
Multiperspektiv und spannend wie ein Thriller.
Christian Jungen, Newsletter Zurich Film Festival, 12.11.2020
 
Colla stempelt Dössekker nie ab, berichtet über ihn nie von oben herab. Im Gegenteil nimmt der Film seinen Protagonisten jederzeit ernst – natürlich ohne deshalb auf ihn herein zu fallen. Das Psychogramm dieses gespaltenen Menschen interessiert Colla mehr, als seine blossen Taten. Collas grosse Stärke: Dass er seine Geschichte für sich sprechen lässt. Die Zurückhaltung des Filmemachers lässt ihr genügend Raum, sich in ihrer ganzen Komplexität auszubreiten. Wie tief ihr durch dieses intime Portrait wir in Bruno Dössekkers Abgründe blicken können, ist natürlich fast ein bisschen unheimlich. Aber eben auch ziemlich faszinierend.
Oliver Camenzind, Filmbulletin, 12.11.20  
 
Eine spannende und behutsam erzählte, sorgfältige Persönlichkeitsstudie.
Daniel Jung, Schaffhauser Nachrichten, 13.11.20

Dieser grossartige Film dauert fast zwei Stunden und keine Sekunde davon ist langweilig.
Georges Wyrsch, SRF 2 Kultur, 13.11.20

"W. – Was von der Lüge bleibt" besticht durch seinen sorgfältigen Aufbau, der für Spannung sorgt und durch den sich der Blick sukzessive weitet. Meisterhaft fügt Colla in seinem akribisch recherchierten Dokumentarfilm eine Fülle von Archivmaterial zu einer schlüssigen und vielstimmigen Erzählung, die nicht nur die Frage aufwirft, wieso diese Täuschung nicht früher aufflog und ob man grundsätzlich Opfern gerne Glauben schenkt, sondern anhand der Aufdeckung auch deutlich macht, wie wichtig – gerade in Zeiten von Fake News – genaue Recherchen sind. 
Walter Gasperi, film-netz.com, 13.11.20
 
So wie Thomas Ott Licht ins Schwarz seiner Kartons schabt, trägt W. die Schichten und Geschichten ab, die sich um den Fake Wilkomirski ranken. Der Film sucht nach den verworrenen menschlichen Realitäten; Das macht ihn komplex. 
Pascal Blum, Tages-Anzeiger, 16.11.20
 
Colla behandelt seinen Protagonisten trotz seines Vergehens mit Respekt und Würde. 
outnow (5 von 6 Sternen), 17.11.20

Es ist eine schier unglaubliche Leistung, dass Colla es geschafft hat, Bruno Wilkomirski vor die Kamera zu bekommen. Der Film vermittelt tiefe Einblicke in die seelischen Abgründe seines Protagonisten. Der Film ist nicht weniger als die kongeniale Visualisierung einer Zwischenwelt, in der die Kategorien von Lüge und Wahrheit ausgeschaltet scheinen. 
Geri Krebs, «Film des Monats» im Click 20.11.20

Spannend wie ein Thriller.
4 von 5 Sternen
Alex Oberholzer, Radio 24 und Radio Argovia, 26.11.20

Ein im psychoanalytischen Sinn detektivischer Film, der nie krampfhaft harmonisierend wird. Die Bilder von Ott kratzen buchstäblich an unserem Wahrnehmungsbewusstsein. Es zählt nicht zuletzt zu den grossen Vorzügen des Films, dass er dem Publikum Zeit gibt, Wilkomirskis Habitus genau zu studieren und sich auf dieser Grundlage ein Bild zu machen, anstatt ein Urteil zu bilden. 
Matthias Wittmann, Filmexplorer
 
Der Filmemacher fühlt Dössekker zwar hartnäckig auf den Zahn, bezieht moralisch aber keine Position. Er verurteilt ihn nicht. Das überzeugt auf künstlerischer Ebene.
Nora Leutert, AZ Schaffhausen
 
So differenziert, unparteiisch, feinfühlig und informativ - und dann noch visuell enorm reich und interessant. Ich denke fast, das ist der beste Dokumentarfilm, den ich je gesehen habe. 
E. T., Fachpsychologin FSP